Lebensmittelproduktion geht uns alle an – auch in der Stadt!

In Deutschland ist unsere Ernährung für mindestens 20% aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Niemand kann heutzutage noch leugnen, dass ein Wandel unseres Ernährungsverhaltens und der Landwirtschaft notwendig für effektiven Klima- und Umweltschutz ist. Dies wurde inzwischen auch auf Landesebene erkannt: Um eine Veränderung unserer Landwirtschaft herbeizuführen, werden nun auch in Niedersachsen Öko-Modellregionen gefördert. Zentraler Kern dabei ist die regionale Vernetzung von landwirtschaftlicher Produktion, Verarbeitung und Vermarktung.

Auch wenn es im Stadtgebiet keine oder kaum Landwirtschaft gibt, tragen Städte Verantwortung für die Umgestaltung unserer Ernährung – Emissionen entstehen durch den Anbau und die Verarbeitung der Lebensmittel, die wir in der Stadt konsumieren. Somit können auch Städte Einfluss auf unser Ernährungssystem ausüben – über den Aufbau regionaler, ökologischer Nahversorgungsstrukturen, die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten oder die Gemeinschaftsverpflegung in öffentlichen Einrichtungen und Kantinen. Der Ernährungsrat Oldenburg hat hierzu ein Positionspapier mit zahlreichen Handlungsoptionen verfasst und auf der Homepage www.ernaehrungsrat-oldenburg.de veröffentlicht.

Wie auf der Umweltausschusssitzung am 11.06. zu behaupten, dass Ernährung kein relevanter Bereich für Klimaschutzmaßnahmen in Oldenburg sei, greift zu kurz und zeigt, dass die Stadtverwaltung anscheinend nur die direkten Emissionen aus dem Stadtgebiet vor Augen hat. Doch der Klimawandel macht an keinen Grenzen halt! Für effektiven Klimaschutz muss über Grenzen hinaus gedacht und alle relevanten Bereiche mit einbezogen werden – so wie es auch der Leitantrag von FFF vorsieht. Eine Ernährungswende muss Teil der Klimaschutzstrategie der Stadt sein. Erste Schritte, die in diese Richtung weisen, werden in  der schrittweisen ökologischen Umgestaltung des städtischen Mensakonzepts deutlich.