Gemeinsam für eine nachhaltige Ernährung in der Region

Ernährungsrat

Der Ernährungsrat wurde im September 2017 zum ersten Mal offiziell gewählt. Im Mai 2021 fand die letzte Wahl statt, auf der 15 neue Mitglieder des Ernährungsrats gewählt wurden.
Hier stellen sich die Mitglieder aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft vor.

VERTRETER*INNEN AUS DER POLITK

Andrea Hufeland

Mitglied der Grünen Ratsfraktion Oldenburg, Dipl.Pädagogin/Sonderpädagogik, Lerntherapeutin/FIL, Mitglied in der Steuergruppe Fair Trade Town Oldenburg

Ich unterstütze den Ernährungsrat, weil der Zusammenhang zwischen Umweltschutz, Lebensmittelproduktion, Ernährung und Gesundheit mehr Öffentlichkeit braucht, weil die industrielle Nahrungsmittelproduktion und Verarbeitung schlecht für Klima, Umwelt und Tiere sind, der Konsum von ungesunden Nahrungsmitteln unserer Gesundheit schadet und zu viele Menschen in der Nahrungsmittelindustrie unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten.
Im Ernährungsrat möchte ich mich dafür einsetzen, dass Transparenz entsteht über die Begriffe, regional, bio und fair, so dass Verbraucher sich besser orientieren und entscheiden können, was auf ihren Teller kommt und dass eindeutige Qualitätskriterien erarbeitet werden für eine nachhaltige Beschaffung von Lebensmitteln für kommunale Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung (Mensen, Kantinen in Schulen, Kitas, Kultureinrichtung….)

Vally Finke

Mitglied der SPD-Ratsfraktion Oldenburg
selbst. Bilanzbuchhalterin

Dipl. Sozialarbeiterin

Es gibt viele Möglichkeiten sich für den Klimaschutz, den Umweltschutz und die Artenvielfalt einzusetzen. Weniger Auto fahren, sich für energiesparende Elektrogeräte entscheiden, die Ausweisung von Naturschutzgebieten unterstützen und vieles mehr. Ich unterstütze den Ernährungsrat, weil eine alltägliche und dabei sehr effiziente Möglichkeit, sich für Umwelt- und Naturschutz einzusetzen, oft übersehen wird, dabei sitzt sie täglich mit am Essenstisch.
Die Menschen in der Stadt beeinflussen mit ihren Essgewohnheiten, was und wie auf dem Land angebaut wird, wie und wie viele Tiere gehalten und geschlachtet werden usw..

 

VERTRETER*INNEN AUS DER ZIVILGESELLSCHAFT

Barthel Pester

Bankkaufmann, Germanist, Historiker und Publizist sind meine Stationen, die letztlich im Journalismus mündeten.

Klimaschutz schmeckt
Guten Appetit. Wer beim Essen und Trinken das Klima schützt, profitiert davon doppelt. Denn: Es geht mir bei verantwortungsvoll hergestellter, regional produzierter Ernährung nicht um Verzicht – sondern um den Genuss einer Vielfalt verschiedenster Lebensmittel. Und das verbunden mit der Chance, gleichzeitig etwas für unser aller Zukunft und die Lebensqualität im direkten Umfeld zu tun.
Ich glaube zu wissen, dass die Zusammenhänge zwischen gesunder Ernährung, Umwelt- und Klimaschutz vielen Menschen bekannt und sehr wichtig sind. Gleichzeitig wissen wir oft nicht, wie Lebensmittel die Umwelt belasten. Ein Beispiel: Viele erkennen als Umweltprobleme Transport, Überdüngung oder Belastung von Böden und Gewässern, nicht aber den Verlust von Lebensräumen und Artenvielfalt. Diese Lücke wird der Ernährungsrat versuchen zu schließen. Guten Appetit. 


Canan Barski

Eine Welt-Promotorin im Ökumenischen Zentrum Oldenburg e.V. (ÖZO)

Egal ob in China ein Sack Reis umkippt?
Unsere Ernährungsweise hat Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt – hier und an anderen Orten der Erde. Sie hat eine persönliche, aber genauso auch eine gesellschaftliche und politische Dimension.
Durch meine Mitarbeit im Ernährungsrat Oldenburg möchte ich an einem demokratischen,  ressourcenschonenden und global gerechten (fairen) Ernährungssystem mitarbeiten.


Dorothea Jäger

Die Themen Permakultur, regionale Lebensmittelversorgung und Eigenanbau spielen für mich schon seit vielen Jahren eine große Rolle. Im eigenen Garten baue ich seit Jahren einen Teil meines Gemüses selber an und bin jedes Mal wieder erstaunt, was auf kleiner Fläche machbar ist und was die Natur uns zu bieten hat. Die Neugier und den Spaß daran habe ich daran bis heute nicht verloren – im Gegenteil. Durch die Vernetzung mit unterschiedlichen Menschen und Initiativen lerne ich jeden Tag dazu und gebe mein Wissen gern weiter.

Doch zusätzlich ist es mir ein großes Anliegen, dass diese Themen nicht nur auf privater, sondern auch auf kommunaler Ebene an Relevanz gewinnen. Essen möchten wir schließlich alle – und das am liebsten gesund und nachhaltig. Der Ernährungsrat bietet dafür eine optimale Plattform und ich setze mich daher gerne dafür ein.

Mein Traum? Dass wir einen großen Teil der Lebensmittelversorgung für die Stadt auch in der Stadt produzieren. Warum nicht auch mal Johannisbeeren statt Kirschlorbeer pflanzen und jeder kann sich daran bedienen?!

Edgar Knapp

Regionales Umweltbildungszentrum Oldenburg (RUZ)

Ich engagiere mich im Ernährungsrat, weil mir die zukunftsfähige Entwicklung des Lebens auf diesem Planeten sehr am Herzen liegt. Der Komplex Landwirtschaft und Ernährung spielt dabei eine herausragende Rolle. Wie also sehen attraktive und lebenswerte Lebens- und Ernährungsstile aus, die ethisch vertretbar und ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvoll sind? Gerade die lokale Ebene wird bedeutsam, wenn Lösungen tatsächlich umgesetzt und gelebt werden wollen.

Helga Gertje

Hauswirtschaftsleiterin u. Lehrerin i.R. (Hauswirtschaft, Biologie, Werte u. Normen, Wirtschaft), Mitarbeit im RUZ Hollen

Ernährung und Gesundheit sind zentrale Grundpfeiler für unser Dasein.

Unsere Lebenswelt ist einem rasanten Wandel unterlegen, in der unsere Abhängigkeit von den natürlichen Kreisläufen leicht aus dem Blick gerät. Die Herkunft unseres vielfältigen Nahrungsangebotes kann kaum überblickt werden. Vorgefertigte Mahlzeiten und Außer-Haus-Verpflegung gehören für viele Menschen zum Alltag. Dabei bleibt die Gesundheit (Zunahme von ernährungsabhängigen Erkrankungen) häufig auf der Strecke und die Be-/Überlastung der Umwelt wird u. a. durch den Klimawandel sehr deutlich.

Mein Anliegen ist es, schon Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen den Weg der Lebensmittel „vom Acker zum Teller“ zu vermitteln, damit diese regional erzeugte frische Lebensmittel und das saisonale Angebot kennenlernen. Die Wertschätzung für die Arbeit in der Landwirtschaft, vor allem der ökologisch wirtschaftenden Betriebe, ist mir wichtig.

Mein Motto: Iss, was um die Ecke wächst, ökologisch und fair produziert!

Wir vom Ernährungsrat setzen uns auch im Mensaausschuss der Stadt dafür ein, dass es in Kitas und Schulen ein gesundheitsförderndes und umweltgerechtes Speisenangebot gibt.

Nina Gmeiner

Doktorandin an der Uni Oldenburg, wo ich zu Saatgut Commons forsche

Ruthje, Tanja, Rudi und Laurin – so heißt mein Salat im Sommer. Thorin, Porthos und Rasmus sind mein Wintereintopf. Die Sortenvielfalt unserer Kulturpflanzen sichert unser Essen heute und für kommende Generationen. Wenn es durch den Klimawandel heißer wird, die Böden salziger und die Niederschläge als Sturzbäche daherkommen, gibt es immer schon eine Sorte irgendwo auf der Welt, die mit diesen Bedingungen zurechtkommt und es ihren Artgenossinnen durch Züchtung beibringen kann. Diese Vielfalt ist wichtig und wird am besten in lokalen Strukturen erhalten, wo man seine Lieblinge beim Namen kennt. So wie die Kartoffel Linda oder unsere geliebte Ostfriesische Palme. Der Ernährungsrat trägt dazu bei unsere Ernährung wieder vor unsere Haustür zu holen. Und ich möchte mich dafür einsetzen, unser Gemüse beim Namen zu nennen.   

 

VERTRETER*INNEN AUS DER WIRTSCHAFT

Christoph Gerhard

Berater im Bereich Bio-Category Management

Seit über 25 Jahren bin ich im Vertrieb von Bio-Lebensmitteln tätig. Heute führe ich Projekte, Seminare und Vorträge zum Thema Sortimentspolitik in der Bio- und Reformbranche durch.
Es war ein langer Weg bis zur breiten gesellschaftlichen Akzeptanz der Bio-Landwirtschaft. Für mich stellt der Ernährungsrat die Möglichkeit einer offenen Kommunikationsplattform für interessierte Bürgerinnen und Bürger dar. Mein Ziel ist es, durch Transparenz über die regionale Lebensmittel-Erzeugung die verunsicherten Kundinnen und Kunden zu mündigen Konsumenten zu machen, die nicht jedem Trend und jedem Marketing-Versprechen hinterherlaufen, sondern mit klaren Kriterien selber entscheiden, was sie essen wollen!

Doris Senf

ehem. Leiterin der Hochschulgastronomie, Sprecherin des Ernährungsrats

Seit fast 40 Jahren engagiere ich mich in der außer Haus Verpflegung für eine regionale, frische und ökologische Verpflegung die schmeckt. Einsatz regionaler Bioprodukte, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung, Fisch aus nachhaltiger Fischerei und Produkte aus fairem Handel waren mir in meinem Berufsleben ein wichtiges Anliegen. Viele Jahre war ich im bundesweiten Biomentoren Netzwerk aktiv und habe interessierte Akteure der außer Haus Verpflegung auf Ihrem Weg für eine nachhaltige Beschaffung begleitet. Seit Anfang 2021 befinde ich mich im Ruhestand und möchte meine Erfahrungen einer nachhaltigen Beschaffung von Lebensmitteln auch zukünftig gerne weitergeben. Im Ernährungsrat möchte ich mich dafür einsetzen, dass eine nachhaltige Beschaffung von Lebensmittel nicht die Ausnahme bleibt, sondern in der außer Haus Verpflegung in Oldenburg zum Standard wird.

André Adden

Gründer und Geschäftsführer von Ratatouille – Die feine Kinderküche

Ich bin gelernter Koch und Küchenmeister. Vor fast 30 Jahren habe ich die erste Kinderküche in Oldenburg an den Vossbergen mit aufgebaut und geleitet.

Die Freude am Kochen und guten Essen liegt bei uns in der Familie. Ich glaube, das liegt an meinem Opa. Der war Müller und hat nebenbei in einer Kneipe gearbeitet. Meine Mutter war eine überragende Köchin. Sie war sehr gastfreundlich und bei uns war immer was los. Meine Geschwister haben ebenfalls in Gastronomie und Hotellerie gelernt.

Ich bin IHK geprüft, Mitglied im VDSKC (Verband deutscher Schul- und Kitacaterer) und auch abseits vom Ernährungsrat engagiert in Politik und Wirtschaft. Ich möchte helfen, dass Kinder sich ausgewogen und altersgerecht ernähren, damit sie die richtige Energie zum toben, spielen und lernen haben. Mit Ratatouille – Die Feine Kinderküche koche ich werktäglich gemeinsam mit meinem 25-köpfigen Team für 4.000 Kinder. Ich arbeite jeden Tag daran der Caterer für gutes regionales, biologisches und nachhaltiges Kinderessen für Kitas in Oldenburg und umzu zu sein.

Margret Zimmermann

Dipl.agr. Ing / 36 Jahre Mitglied der Hofgemeinschaft Grummersort/ 15 Jahre Vorstandsarbeit im Demeterverband/ jetzt im Ruhestand

Mein Herz schlägt und arbeitet seit über 40 Jahren für den ökologischen Landbau. In der Zeit hat sich viel entwickeln können. Mit dem Ernährungsrat ist eine weitere Möglichkeit geschaffen worden, um eine nachhaltige, gesunde  und menschenwürdige Ernährung  für einen größeren Personenkreis (besonders für Kinder und Bedürftige) zu fördern durch Öffentlichkeitsarbeit  vor allem auf  der politischen Ebene und damit einen Beitrag zu leisten,  die uns drohende Klimakatastrophe ab zu wenden. Eine ökologische regionale Landwirtschaft  bewirkt zudem eine vielfältige Landschaftsgestaltung  und somit eine Biodiversität an Tieren und Pflanzen. Für diese  Ziele bedarf es neuer Wege der Zusammenarbeit und Vernetzung in Politik,  Verwaltung,  Wirtschaft  und  von engagierten  Privatpersonen. Meine Erfahrungen im ökologischen Landbau und den  regionalen Vermarktungsmöglichkeiten (z.B. Solidarische Landwirtschaft) möchte ich in dieses Gremium einbringen und hoffe auf neue zukunftsweisende Entwicklungswege.

Peter Kluin

Leitung Bioland -Marktgärtnerei Erdfrüchte

Als Student der Biologie an der Uni Oldenburg in den frühen 80er Jahren hatte ich den Impuls etwas durch die Praxis zu beweisen: nämlich dass Ökologischer Landbau eine zukunftsfähige Methode zur Sicherung unserer Ernährung ist. Seit über 35 Jahren tue ich kaum Anderes. Jetzt ist es Zeit sich zu vernetzen und Erfahrungen auszutauschen. Dafür sehe ich im Ernährungsrat gute Möglichkeiten und bin gerne dabei.