Der Ernährungsrat Oldenburg, Initiative des gemeinnützigen Vereins transfer – Netzwerk nachhaltige Zukunft e.V., ist ein Zusammenschluss von Bürger*innen, die sich für eine regionale, ökologische und sozial gerechte Ernährungswende in Oldenburg und Umgebung einsetzen. Seit Ende 2017 verbinden Menschen aus der Land- und Ernährungswirtschaft wie Erzeugende, Verarbeitende oder Caterer, aus der Zivilgesellschaft wie Gärtnerinnen, Hauswirtschaftlerinnen oder Lehrerinnen und aus der Politik ihre Expertisen, um konkrete Projekte anzustoßen.
Im Rahmen des Modellregionenwettbewerbs „Ernährungswende in der Region“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat der Ernährungsrat Oldenburg ein Kooperationsprojekt mit der Stadt Oldenburg, den Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch und der Regionalwert AG Bremen & Weser-Ems beantragt. Ziel des Projektes ist die nachhaltige Umgestaltung der Außer-Haus-Verpflegung in Oldenburg und Umgebung. Konkret bedeutet dies unter anderem die Erhöhung des Bio-Anteils, den vermehrten Einsatz von regionalen Produkten und die Verringerung von Lebensmittelverschwendung. Für die Beratung und die Unterstützung unterschiedlicher Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung (Kitas, Schulen, Betriebskantinen, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser) bei der Veränderung der Speiseplangestaltung bei weitgehender Kostenneutralität suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt, vorbehaltlich der Förderzusage für das Projekt, eine Person für einen Stellumfang von 30 Stunden (75 %), zunächst befristet bis zum 30.09.2027.
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Das Gehalt der Stelle wird angelehnt an TVöD 11. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Angabe des möglichen Arbeitsbeginns bis zum 20. Oktober 2024 an Judith Busch, Koordinatorin des Ernährungsrats Oldenburg, unter info@ernaehrungsrat-oldenburg.de. Bei Fragen können Sie gerne eine Mail schicken oder anrufen unter 015785942384.
Die Idee ist einfach: online bestellen, um die Ecke abholen. Die Kund*innen bestellen im Onlineshop ihrer Schwärmerei auf www.marktschwaermer.de. Einmal in der Woche kommen Kund*innen und Erzeuger*innen für zwei Stunden in der „Schwärmerei“ vor Ort dann zusammen, um die Bestellungen persönlich zu übergeben.
Die Lebensmittel stammen ausschließlich von bäuerlichen Erzeuger*innen, Lebensmittel-Handwerker*innen und kleineren Manufakturen aus der Region und reisen durchschnittlich nur 24 km von den Erzeuger*innen bis zur Verteilung vor Ort. Zum Sortiment gehören Obst und Gemüse, Fleisch und Wurstwaren, Eier, Brot, Honig, Käse und Molkereiprodukte sowie Nudeln, Öle und ausgewählte Handwerkswaren. Die Erzeuger*innen bestimmen die Preise für ihre Produkte selbst – weil sie selbst am besten wissen, was ein fairer Preis für ihre Arbeit ist.
Durch die vorherige Bestellung und Bezahlung ist nicht nur gewährleistet, dass die Erzeuger*innen genau planen können und somit unnötige Transportwege und Kühlkosten vermieden werden, sondern es bleibt bei der Verteilung auch Zeit, mit dem Kunden ins Gespräch zu kommen. „Die Schwärmerei soll nicht nur der reinen Lebensmittelübergabe dienen, sondern auch ein Ort der Verbundenheit und Rückbesinnung werden und den Kleinbauern eine Bühne bieten, um ihren Produkten ein Gesicht zu geben“, sagt Gastgeberin Elena Speckels. Nach monatelanger Vorbereitung wird sie ab sofort den wöchentlichen Markt organisieren.
Die Marktschwärmerei freut sich auf Kund*innen aus ganz Oldenburg und umzu. Die Nachbarschaft der Alten Molkerei profitiert aber in ganz besonderem Maße. Sie werden in Zukunft nicht nur die frischen und regionalen Lebensmittel direkt vor ihrer Türe haben, sondern zudem einen neuen Nachbarschaftstreff für intensiven Austausch und gemeinsame Aktivitäten bekommen. Über eine Wünsch-dir-was-Box können Vorschläge für das Rahmenprogramm abgegeben werden, ein dekorativer Karren dient als Bühne, das angrenzende Restaurant Gaston, welches die Schwärmerei mit Rat und Tat unterstützt, lädt zum gemeinsamen Hinsetzen, Spielen, Schnacken und Verweilen ein (sowohl vor als auch nach der Schwärmerei).
Die Erzeuger*innen bestimmen die Preise für ihre Produkte selbst. Dank der Vorbestellung über den Onlineshop kann der Erzeuger exakt planen und vermeidet unnötige Kühl- und Transportkosten und die Verschwendung verderblicher Ware. Für die Kund*innen ist die Mitgliedschaft flexibel: Es gibt weder Mitgliedsbeiträge noch Mindestumsatz oder Bestellpflicht.
Sobald 150 Kund*innen angemeldet sind (aktuell sind es 130) und alle Erzeuger*innen des Grundsortiments gefunden sind, geht es los. Geplant ist die Eröffnung am 8. April 2024. Annahmeschluss für die Bestellungen ist jeweils samstags um 24 Uhr. Die Waren werden dann das erste Mal am Montag, 8. April zwischen 16 und 18 Uhr in der Schwärmerei an die Kund*innen übergeben. Danach findet der Markt jeden Montag zur selben Zeit statt. Die Schwärmerei befindet sich im Innenhof der „Alten Molkerei“ in der Bloherfelder Straße 2-6 in Oldenburg.
Pressemitteilung
Berlin, 16.01.2024
Jahrzehnte verfehlter Agrarpolitik brachten die Landwirtschaft an den Subventionstropf. Heute machen „Wachse-oder-weiche-Drohungen“ und das unfaire Preisdiktat der Konzerne die Misere komplett. Was die Bauern jetzt brauchen, ist ihre Befreiung von diesen Zwängen. Damit bäuerliche Betriebe wieder von ihrer Hände Arbeit leben können, ohne klimaschädliche Subventionen!
Vergangene Woche schienen sich die Bauernproteste primär gegen die angekündigten Kürzungen der Agrardiesel- und KFZ-Steuer-Subventionen zu richten. Damit hatten sie ein geteiltes Echo im Netzwerk der Ernährungsräte: „Denn einerseits kennen wir genug Beispiele in unseren eigenen Reihen für die wenig beneidenswerte Lage gerade der kleineren und mittleren Betriebe. Andererseits können wir die Beibehaltung von Subventionen nicht gutheißen, welche die Bauern auf eine für viele prekäre Zwangslage festlegen. Vor allem nicht, wenn sie dem Klimaschutz entgegenstehen“, erklärt dazu Judith Busch, Mitglied des Netzwerkvorstands.
Inzwischen wird deutlich, dass es um viel mehr geht, als das kleinteilige Feilschen um vergleichsweise geringe Einsparpotentiale. Allein die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs brächte ein Vielfaches! Die gegenwärtige Lage vieler Landwirt:innen ist zudem nicht über Nacht durch einen unsozial übers Knie gebrochenen Ampelbeschluss entstanden.
Der bäuerliche Protest dieser Tage ist die lange vorhersehbare Reaktion auf alte und neue Fehlentwicklungen der deutschen und der EU-Agrarpolitik. Er wirft Fragen auf, was uns unser Essen und eine naturverträgliche regionale Landwirtschaft wert sind und wieviel Anerkennung die Bauern verdienen. Und ebenso nach dem Maß an demokratischer Kontrolle, das wir alle als Gesellschaft über unser Ernährungssystem haben oder haben sollten.
Zudem fragt sich, wie es sein kann, dass die Lebensmittelkonzerne ihre Marktmacht in den letzten Jahren – nicht zuletzt auf Kosten der Erzeuger und der Umwelt – für erhebliche Profitsteigerungen nutzen konnten. Und wie es möglich ist, dass vier Lebensmittelriesen auf der Rangliste der zehn reichsten deutschen Unternehmen zu finden sind, während gleichzeitig die Mehrzahl der bäuerlichen Betriebe am Limit ackert und dennoch sinkende Einkommen verkraften soll.
Auf all das braucht es jetzt endlich faire, sozial gerechte Antworten, am besten aus einer partizipativ geführten öffentlichen Debatte und dem darauffolgenden agrarpolitischen Umsteuern. Alle Bauern und Bäuerinnen, die eine agrarpolitische Wende fordern, welche die nötigen Rahmenbedingungen schafft, um betriebswirtschaftlich unabhängig, fair bezahlt und ökologisch nachhaltig gutes Essen für die lokale Bevölkerung zu produzieren, haben daher die uneingeschränkte Unterstützung des Ernährungsrätenetzwerks! „Eine Regierung, die die nötigen Reformen und Weichenstellungen jetzt noch weiter aufschiebt oder mit faulen Kompromissen schwächt, wird die Quittung von Rechtsaußen bekommen. Eine sozial und klimagerechte Landwirtschafts- und Ernährungspolitik wird dann zum Schaden aller noch schwerer umzusetzen sein”, warnt Vorstandsmitglied Gundula Oertel. Was ein agrarpolitisch progressiver Pakt zwischen allen am Ernährungssystem Beteiligten und der Politik beinhalten müsste, ist längst klar und braucht keine neuen Expertenkommissionen. Was wir jetzt brauchen, ist mehr Ernährungsdemokratie und die Abkehr von überholten agrarpolitischen Konzepten. Und dies zudem anstelle von Regierungspolitik, die allzu oft dem Lobbydruck der Nahrungsmittelkonzerne, der Einzelhandelskonzerne und Agrarlobbyisten für ein “Weiter-wie-gehabt” nachgibt!
Das Netzwerk im Netz: https://ernaehrungsraete.org
Presse-Kontakt: vorstand@ernahrungsraete.org
mobil: 0157 859 423 84 (Judith Busch) oder 0177 570 15 25 (Gundula Oertel)
Hannover, den 14. Januar 2024
Nach dreieinhalb Monaten Beratung und Diskussion ist der Bürgerrat zu konkreten Empfehlungen gekommen. Unter anderem fordert der Bürgerrat kostenfreies Mittagessen für alle Kinder als Schlüssel für Bildungschancen und Gesundheit. „Mir ging das Herz auf, als ich das las“, so Peter Wogenstein, Sprecher des Ernährungsrats Niedersachsens. „Dass die Gesundheit und die Bildungschancen in den Mittelpunkt gestellt werden, ist schon lange überfällig“. Weiter wichtige Empfehlungen aus Sicht des Ernährungsrats: die verpflichtende Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch Supermärkte, bewusstes Einkaufen leichter machen durch ein verpflichtendes staatliches Label und der Wegfall der Mehrwertsteuer für Grundnahrungsmittel. Der Bürgerrat empfiehlt u.a. auch eine gesunde, ausgewogene und angepasste Gemeinschaftsverpflegung in Krankenhäusern, Reha-, Senioren- und sonstigen Pflegeeinrichtungen und als Querschnittsempfehlung Aufklärung und Bildung als Fundament für alle Empfehlungen des Bürgerrats, und damit etwas, was Ernährungsräte als auch ihre wichtige Aufgabe vor Ort sehen. Mit seinen Empfehlungen adressiert der Bürgerrat das Ernährungssystem von der Produktion über Handel und Gastronomie bis hin zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Ergebnisse zeigen, dass Bürgerräte auch zu komplexen Themen fundierte Empfehlungen erarbeiten können, wenn der Beteiligungsprozess gut gestaltet ist.
Unsere Frage ist jetzt: Was passiert mit den Ergebnissen? Es darf nicht bei Lippenbekenntnissen politischer Sonntagsreden bleiben. Als Ernährungsrat Niedersachsen werden wir mit der Landespolitik weiter den Dialog suchen und überprüfen, wie die Landesregierung mit den Empfehlungen des Bürgerrats umgeht. „Auf Landesebene kann vieles davon angegangen und im Bund mit durchgesetzt werden, und einiges ist ja teilweise schon in Vorbereitung“, so Peter Wogenstein, Sprecher des Ernährungsrats Niedersachsen.
Ansprechpartner für Rückfragen: Peter Wogenstein Sprecher des Ernährungsrats Niedersachsens „Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen e.V.“ Tel. 0172 204 9188 / E-Mail: peter.wogenstein@t-online.de
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Ernährungsräte vernetzen Akteur*innen der Ernährungslandschaft aus der Region und stoßen eine Ernährungswende vor Ort an. Gemeinsam sind sie als Verein „Netzwerk Ernährungsräte Niedersachsen e.V.“ seit August 2020 Mitglied im Beirat des ZEHN. Spenden willkommen unter IBAN: DE95 4306 0967 1096 8592 00
Hinweis zur Arbeit des Bürgerrats „Ernährung im Wandel“:
Der Bürgerrat hat den Auftrag, dem Bundestag ein „differenziertes Meinungsbild“ vermitteln, was ein Querschnitt der Bevölkerung zum Thema „Ernährung im Wandel“ denkt. Hierbei nutzt der Bürgerrat drei Chancen: 1. Bürgerinnen und Bürger sind „Expertinnen und Experten ihres Alltags und ihrer Werte“. Die Stichprobe des Bürgerrates bringt die verschiedensten Lebenswirklichkeiten der Bevölkerung ein und verschafft auch solchen Stimmen Gehör, die sonst häufig ungehört bleiben. Diese Alltags- und Werteexpertise ist gerade beim lebensnahen und kontroversen Ernährungsthema von Bedeutung. 2. Die Diskussionen im Bürgerrat sind mit Informationen und Erkenntnissen von Expertinnen und Experten unterlegt. Vorträge, Exkursionen zu Produktionsbetrieben und praktische Erfahrungen wie gemeinsames Einkaufen stellen die Diskussion der Teilnehmenden auf eine gemeinsame Wissensbasis. 3. Der Bürgerrat schafft Raum für Austausch und Verständigung. Die Teilnehmenden kommen miteinander in ein moderiertes Gespräch – auch solche, die sich sonst im Alltag nie begegnen würden. So reden gesellschaftliche Echokammern erst miteinander statt übereinander, bevor sie zu gemeinsamen Einschätzungen kommen.
Der Ernährungsrat Oldenburg setzt sich seit über sechs Jahren für eine regionale, ökologische und sozial gerechte Ernährung in Oldenburg und Umgebung ein. Hierfür setzen wir diverse Bildungsprojekte – vom Kistenbeetbau über Schnippeldiskos bis hin zu Kochworkshops – um und arbeiten gezielt daran, das Thema Ernährung auf die politische Agenda Oldenburgs zu setzen.
Zum 1. Juni suchen wir eine Person, die auf 450 €-Basis unsere Arbeit, insbesondere in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit und Projektarbeit, unterstützt. Die Stelle umfasst circa 9 Stunden pro Woche bzw. 37,5 Stunden im Monat und ist zunächst befristet bis zum 31.12.2024 (eine Verlängerung wird angestrebt).
Zu den Aufgaben gehören:
Wir erwarten:
Die Arbeitszeit kann flexibel gestaltet werden, eine Kombination aus Homeoffice und Präsenz (das Büro befindet sich in der Bahnhofsstraße 21) ist möglich. Ein Arbeitslaptop steht zur Verfügung und eine kompetente Einarbeitung durch die aktuelle Stelleninhaberin ist geplant.
Du solltest Zeit und Lust haben, kontinuierlich Inhalte zu erstellen, kontaktfreudig sein und eigenständig arbeiten können. Vorkenntnisse im Bereich Social Media sind von Vorteil, viel wichtiger ist aber, dass du Engagement mitbringst.
Wenn du meinst, dass du die richtige Person für diesen Job bist und du Lust hast, uns in Zukunft zu unterstützen, dann schicke uns ein kurzes Motivationsschreiben bis zum 21.05.2024 an info@ernaehrungsrat-oldenburg.de zu. Bei Fragen kannst du dich auch per Mail oder per Telefon (0157 85942384) melden.
Liebe Freundinnen und Freunde des Ernährungsrates Oldenburg!
Es weihnachtet sehr, und wir wollen den letzten Beitrag dieses Jahres für einen ausführlichen Rückblick nutzen auf das, was 2023 so alles beim EROL los war.
Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder unsere bewährten Bildungsangebote umsetzen konnten. Es ist uns gelungen, an sechs neuen Standorten in Oldenburg insgesamt 14 neue Kistenbeete aufzustellen. So konnten unter anderem die Schüler*innen der Cäcilienschule, des GAG, der Grundschule Haarentor und der Grundschule Ohmstede Gemüse und Kräuter anbauen und von den Kistenbeeten profitieren. Zusätzlich unterstützten wir die drei Kitas Kranbergstraße, Kennedystraße und die Tweelis dabei, Naschgärten einzurichten.
Neben der Gartenarbeit organisierten wir auch in diesem Jahr gemeinsam mit dem ADFC vier Hofbesuche, bei denen insgesamt 72 Menschen Landwirtschaft in unserer Region hautnah erleben konnten. Zwei Schnippeldiskos setzten ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung. Gemeinsam mit der Kunstschule im Mai und mit der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde im Juli organisierten wir die beiden Events, bei denen jeweils 200-300 Menschen bei Live-Musik vor der Mülltonne gerettete Lebensmittel schnippelten und anschließend als leckere Gerichte genossen. Die Schnippeldisko bei und mit der Kunstschule war Teil des Projektes „Weniger ist mehr“, bei dem 240 Schüler*innen sich über ein paar Wochen auf künstlerische Weise mit dem Thema Lebensmittelverschwendung beschäftigt haben. Dieses Projekt haben wir mit unserem mobilen Kochwagen begleitet. Zusätzlich konnten wir mit unserem mobilen Kochwagen 2023 insgesamt 23 Kochworkshops für circa 330 Kinder, Jugendliche und Erwachsene umsetzen.
Neben unseren größeren Bildungsprojekten konnten wir diverse Vorträge halten und kleinere Workshops rund um eine nachhaltige Ernährung anbieten. Wir zeigten unsere Arbeit bei diversen Infoständen auf Veranstaltungen und vernetzten uns mit verschiedensten Akteuren in unserer Region und darüber hinaus. Beim Vernetzungstreffen der Ernährungsräte und Ernährungsratsinitiativen Deutschlands im März in Köln haben wir gemeinsam mit Vertreter*innen von 30 Ernährungsräten einen Verein gegründet: Netzwerk Ernährungsräte Deutschland e.V.
Mit der neu geschaffenen Stelle für Öffentlichkeitsarbeit wurde u.a. die Arbeit bei Instagram ausgebaut, die Filmclipreihe „Oldenburg isst anders“ fortgeführt und dieser Newsletter ins Leben gerufen. Gleichzeitig brachten wir uns dieses Jahr intensiv in die Erarbeitung einer Ernährungsstrategie für Oldenburg ein. Wir waren Teil von vier Arbeitsgruppen auf Fachebene zu den Themen „Außer-Haus-Verpflegung“, „Lebensmittelverschwendung und Mehrweg“, „Ernährungsbildung“ und „Stadt-Land-Kooperation“ und konnten dort viele Ideen für Maßnahmen einbringen, wie die Stadt zu einem nachhaltigeren Ernährungssystem beitragen kann. Zum Ende des Jahres wurde dann auf unserer Vollversammlung ein neuer Ernährungsrat für die kommenden zwei Jahre gewählt. Im kommenden Jahr werden wir uns weiter intensiv mit der Entwicklung der Ernährungsstrategie auseinandersetzen. Wir werden unsere Bildungsprojekte fortführen, neue Angebote entwickeln und uns weiter dafür einsetzen, dass unser Landwirtschafts- und Ernährungssystem regionaler, ökologischer und sozial gerechter wird. Falls ihr mitwirken und euch einbringen möchtet, dann meldet euch gerne bei uns. Wir freuen uns auf die kommende Zeit und werden nächstes Jahr mit neuer Energie wieder starten!
Rund 85 interessierte Oldenburger*innen sind der Einladung des Ernährungsrats gefolgt und am Donnerstag, den 2. November, in die Limonadenfabrik gekommen, um bei kleinen Leckerbissen und kühlen Getränken der jährlichen Vollversammlung des EROL beizuwohnen.
Bei der Veranstaltung stellte der Ernährungsrat seine Arbeit des Jahres und aktuelle Projekte vor. Ein besonderer Schwerpunkt lag 2023 auf der Mitarbeit an der Entwicklung einer Ernährungsstrategie für die Stadt Oldenburg. Hier konnte der Ernährungsrat seine Expertise in die Entwicklung von konkreten Maßnahmenvorschlägen im Rahmen eines Beteiligungsprozesses auf Fachebene einbringen. Diese wichtige Unterstützungsarbeit für die Stadt hob Peter Zenner, Leiter des Amtes für Klimaschutz und Mobilität, in einem kurzen Grußwort auf der Veranstaltung hervor.
Besonderes Highlight waren die Neuwahlen des demokratischen Gremiums, das Bürger*innen in Oldenburg vernetzt. Der Ernährungsrat setzt sich zusammen aus 15 Mitgliedern aus den drei Bereichen Politik, (Ernährungs-)Wirtschaft und Zivilgesellschaft. „Damit wir als Ernährungsrat konstruktiv arbeiten können, wollen wir die Expertise von möglichst vielen Menschen vereinen. Deshalb finden alle zwei Jahre Wahlen statt“, sagt Judith Busch, Koordinatorin des Ernährungsrats. Neben elf Mitgliedern, die im Amt bestätigt wurden, freut sich der Ernährungsrat auch über vier neue Mitglieder.
Als Gästin stelle Vorständin Susanna Suhlrie von der Regionalwert AG Bremen & Weser-Ems ihre Arbeit vor. Die Regionalwert AG, eine Bürgeraktiengesellschaft, investiert ihr Geld in nachhaltig wirtschaftende Betriebe vom Acker bis zum Teller. Wie das konkret aussieht, haben Vertreter*innen von zwei Partnerbetrieben anschaulich berichtet, und damit die aktuell laufende Aktienzeichnung beworben.
Vor und nach dem offiziellen Versammlungsteil gab es Raum und Zeit für lockere Gespräche, Austausch und Vernetzung. „Wir freuen uns, dass unsere Arbeit in Oldenburg gesehen und wertgeschätzt wird“, so Busch. Neben der politischen Arbeit trägt der Ernährungsrat mit Kochworkshops, Vorträgen sowie dem Bau und der Pflege von Kistenbeeten einen wichtigen Teil zur Ernährungsbildung in der Stadt bei.
Foto: Jörg Hemmen.
Kennt Ihr eigentlich schon die Regionalwert-AG Bremen & Weser-Ems? Noch nicht? Dann wird’s aber Zeit! Die Regionalwert-AG ist eine Bürgeraktiengesellschaft. Das bedeutet, dass wir alle dort Aktien kaufen können und unser Geld wird dann in eine ökologische Land- und Ernährungswirtschaft bei uns in der Region investiert. Dadurch entsteht ein Netzwerk von Partnerbetrieben, die auch miteinander kooperieren, und wir Bürger*innen können in direkten Kontakt mit den Partnerbetrieben treten. Dadurch entsteht Transparenz, es werden regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut, und eine nachhaltige Form der Landwirtschaft wird bei uns direkt in der Region gefördert. Alles tolle Vorteile, für die wir uns auch als Ernährungsrat einsetzen. Deswegen sind wir auch fester Kooperationspartner der Regionalwert-AG. Nun gibt es wieder die Möglichkeit, neue Aktien zu zeichnen. Für 600€ kann man dabei sein. Das ist viel Geld, aber es gibt kaum eine bessere und nachhaltigere Möglichkeit, sein Geld zu investieren. Also: Falls Ihr neugierig geworden seid und Lust habt, die Regionalwert AG zu unterstützen, dann schaut doch mal auf deren Homepage vorbei: regionalwert-bremen.de.
Statt irgendwo auf der Welt zu investieren, sehe ich direkt vor Ort, was passiert. Ich kann mit diesen Aktien vielleicht nicht das Studium meiner Kinder finanzieren, aber es ist trotzdem eine Investition in die Zukunft meiner Kinder, der nächsten Generation und der Region.
Ab 20. September gibt es wieder frische Aktien der Regionalwert AG Bremen & Weser-Ems. Als Aktionär:in der Regionalwert AG in der Region Bremen & Weser-Ems gestalten Sie Ihre Lebensmittelversorgung aktiv mit. Mit Ihrem finanziellen Beitrag stärken Sie die Region und Betriebe, die in Ihrem Sinne wirtschaften und die uns mit gesundem Gemüse und Obst, mit Fleisch- und Milchprodukten aus artgerechter Haltung sowie Brot aus handwerklicher Produktion versorgen.
Machen Sie mit und profitieren Sie zukünftig von einer regionalen & ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft in der Region Bremen & Weser-Ems. Auch eine wunderbare Geschenkidee!
Hier geht es zur Seite der Regionalwert AG.
Mehr Infos gibt es in diesem und diesem Flyer der Regionalwert AG.
Der Ernährungsrat lädt alle interessierten Bürger*innen Oldenburgs und aus der Umgebung zur jährlichen öffentlichen Vollversammlung am Donnerstag, 2. November, um 19 Uhr in die Limonadenfabrik (Steinweg 20) ein. Bei der Veranstaltung stellen wir unsere Arbeit und unsere aktuellen Projekte vor, es wird einen Rückblick darauf geben, was im letzten Jahr los war und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Außerdem wird sich die Regionalwert AG Bremen & Weser-Ems vorstellen, eine Bürgeraktiengesellschaft, die ihr Geld in nachhaltig wirtschaftende Betriebe vom Acker bis zum Teller investiert. An diesem Abend finden auch die Neuwahlen des EROL statt. Der Ernährungsrat setzt sich zusammen aus 15 Mitgliedern aus den drei Bereichen Politik, (Ernährungs-)Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Wir verstehen uns als demokratisches Gremium, das Bürger*innen in Oldenburg vernetzt. Damit wir als Ernährungsrat konstruktiv arbeiten können, wollen wir die Expertise von möglichst vielen Menschen vereinen. Deshalb finden alle zwei Jahre Wahlen statt. Jetzt ist es wieder so weit. Zur Wahl kann sich jede*r aufstellen lassen, der/die Lust hat, sich einzubringen. Dazu gehört z.B. die Teilnahme an den monatlichen Treffen. Es wird darum gebeten, sich bei Interesse an einer Kandidatur vorher beim Ernährungsrat zu melden (info@ernaehrungsrat-oldenburg.de). Alle an diesem Abend Anwesenden sind wahlberechtigt. Bei kühlen Getränken und kleinen Leckerbissen wird es natürlich auch Zeit zum Austausch und zum Vernetzen geben.
Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht notwendig, die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns auf einen schönen Abend mit ganz vielen interessierten Oldenburger*innen!
Auch Oldenburg wird in naher Zukunft – hoffentlich noch diesen Sommer – über eine eigene Schwärmerei, einen semi-online Wochenmarkt, verfügen. Der Standort in der alten Molkerei und einige Erzeuger für das Grundsortiment sind bereits gefunden, nun dürfen sich gerne Interessierte gänzlich unverbindlich auf marktschwaermer.de registrieren, um Eröffnungsfeier, Verkäufe und gemeinsame Aktionsangebote wie Kochevents, Hoffeste, Vorträge und Buchvorstellungen rund um das Thema regionale Ernährung, Hilfseinsätze oder auch Spieleabende nicht zu verpassen. BAUER TO THE PEOPLE – WOZU? Die Gastgeberin Elena Speckels möchte mit der Schwärmerei einen Ort für Verbundenheit miteinander und Wertschätzung für die Natur und ihrer Nahrung für uns zur Verfügung stellen und so helfen, die Anonymität der städtischen Nachbarschaft aufzulösen, den nachhaltig wirtschaftenden Kleinbauern einen modernen risikoarmen Absatzweg anzubieten, sowie Kindern das ursprünglichste und essentiellste Basiswissen mitzugeben. Wie genau die Umsetzung erfolgen wird, darf über die Pinnwand vom ganzen zukünftigen Schwarm gemeinsam entschieden werden. WAS IST MARKTSCHWÄRMER? Mit der Kombination aus Online-Shop und Bauernmarkt bringt Marktschwärmer Verbraucher und Erzeuger bester, regionaler Lebensmittel auf einem ganz neuen Weg zusammen: Kunden bestellen und bezahlen online. Die Bestellung wird einmal pro Woche bei einem Regionalmarkt in der Nachbarschaft abgeholt. Dort treffen sich Kunden und Erzeuger persönlich zur Übergabe und zum Austausch. Marktschwärmer als innovatives, soziales Unternehmen stellt die Online-Plattform zur Verfügung, die einen direkten und fairen Vertriebsweg für kleine Erzeuger schafft und Verbrauchern den transparenten Zugang zu hochwertigen, regionalen Produkten ermöglicht. WOFÜR STEHEN WIR? Marktschwärmer fördert die regionale Wertschöpfung und eine nachhaltige Esskultur, indem wir nachvollziehbare und faire Produktions- und Handelsketten schaffen. Wir sehen uns als aktiven Teil einer öko-sozialen Ernährungswende. Mit unserem dezentral organisierten Netzwerk sorgen wir außerdem dafür, dass jede lokale Gemeinschaft, die Schwärmereien, sich völlig selbstständig entwickeln kann. UNSERE GESCHICHTE 2011 wird das Projekt in Frankreich (als “La Ruche Qui Dit Oui!”) gestartet. Dort sind seitdem schon über 700 regionale Märkte entstanden. 2014 startet das Projekt in vier europäischen Ländern: Spanien, Italien, Belgien und Deutschland. Die erste deutsche Schwärmerei wird im Juli 2014 in Berlin eröffnet. 2016 kommen die Schweiz und die Niederlande als neue Märkte hinzu. 2017 gibt sich das Projekt in Deutschland seinen aktuellen Namen, Marktschwärmer. Bis dahin heißt das Projekt auf dem deutschen Markt Food Assembly. 2020 feiern wir die Eröffnung der 100. Schwärmerei in Deutschland. Trotz der Umstände knacken wir die 100.000 Mitgliedermarke, die Anzahl der Bestellungen verdoppelt sich und wir freuen uns 700 neue Erzeuger*innen im Netzwerk zu begrüßen. 2022 freuen wir uns über die Auszeichnung mit dem Bundespreis Zu gut für die Tonne! Vom BMEL in der Kategorie Handel und mehr als 1.000 neue Erzeuger*innen, die in den letzten beiden Jahren dazugekommen sind. AKTUELLE ZAHLEN (Stand: 01.07.2023) Schwärmereien in Deutschland: ? 140 geöffnete Schwärmereien in 13 Bundesländern ? 35 Schwärmereien im Aufbau (in allen Bundesländern außer dem Saarland) Schwärmereien in Europa: ? 986 geöffnete Schwärmereien in 7 Ländern (Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Niederlande, Belgien und Schweiz), weitere 127 im Aufbau ? 472 davon im Heimatmarkt Frankreich Erzeuger und Produzenten: ? 3.059 registrierte Erzeuger in Deutschland ? 40 km Entfernung zwischen Erzeugern und Schwärmerei im Durchschnitt Nutzer: ? 216.098 registrierte Nutzer
Am Freitag, den 7. Juli, fand auf dem Bloherfelder Marktplatz die diesjährige Schnippeldisko statt. Ernährungsrat, JANUN und ÖZO hatten gemeinsam mit weiteren Oldenburger Initiativen (u.a. Foodsharing, BUND Jugend und Sneep) sowie der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde zu dieser Veranstaltung eingeladen, um ein sichtbares Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen. Rund 300 kg gerettetes Obst und Gemüse wurden zu leckeren Gerichten verarbeitet. Eine verblüffte Besucherin brachte es auf den Punkt: „Ich kann gar nicht glauben, dass all diese Dinge einfach im Müll gelandet wären!“
Über den Nachmittag und Abend verteilt fanden ca. 300 Menschen den Weg nach Bloherfelde, um bei herrlichem Sommerwetter gemeinsam zu schnippeln, zu essen und zu hausgemachter Musik zu tanzen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Duo Bartholdy aus Westerstede sowie DJ Hander aus Oldenburg. Siebdruck, Kleidertausch, Stockbrot und Spiele vom Spielefanten boten darüber hinaus ein buntes Rahmenprogramm für Groß und Klein.
Organisatorin Judith Busch vom Ernährungsrat Oldenburg zeigt sich zufrieden: „Wir freuen uns über den großen Zulauf, insbesondere auch aus der Nachbarschaft hier in Bloherfelde. Ich denke, dass wir sehr eindrücklich zeigen konnten, dass diese Lebensmittel noch sehr gut genießbar und viel zu schade für die Tonne sind! Das regt sicherlich bei dem einen oder anderen auch zu Hause zum Umdenken an.“
Die Schnippeldisko bildete den Auftakt zur Regio Challenge, die vom 8.-14. Juli stattfand.
Wir bieten Praktikumsplätze an! Wer in die Arbeit des Ernährungsrates reinschnuppern möchte, dem bieten wir gerne die Gelegenheit dazu. Bei uns gibt es die Möglichkeit, Einblick in verschiedene Bereiche zu erhalten: Projektentwicklung und -umsetzung, politische Arbeit, Öffentlichkeitsarbeit uvm.
Wer ein Pflichtpraktikum bei uns absolvieren möchte, ist herzlich eingeladen, sich per Mail an info@ernaehrungsrat-oldenburg.de bei uns zu bewerben. Wir können das Praktikum leider nicht vergüten. Dafür bieten wir viel Freiheit zur Entwicklung eigener Projekte. Vom Bau von Kistenbeeten über die Konzeption von Kochworkshops bis hin zu völlig neuen Aktionen ist bei uns alles möglich. Und natürlich darf auch mitdiskutiert werden, wenn wir uns in verschiedenen Gremien und Ausschüssen treffen, um die Ernährungswende voranzutreiben.
Du bist interessiert? Dann melde Dich! Wir freuen uns auf Dich. 🙂