Vortrag: Bio-Landwirtschaft: Hype oder Zukunft?

Am vergangenen Dienstag haben wir mit etwa 50 Teilnehmenden den Öko-Landbau genauer unter die Lupe genommen. In einem Vortrag ging Prof. Dr. Jürgen Heß, Vorstandsvorsitzender des Forschungsinstituts für biologischen Landbau e.V. (FiBL), auf häufige Fragen wie „Ist Bio wirklich besser?“ oder „Können wir mit Öko-Landwirtschaft wirklich die Welt ernähren?“ ein und beleuchtete diese aus wissenschaftlicher Sicht.

Prof. Dr. Heß beleuchtete die zahlreichen Vorteile des Ökolandbaus, darunter Bodengesundheit, Wasserschutz und Artenvielfalt. Dabei wurde deutlich: Ökolandbau leistet einen wertvollen Beitrag für die Umwelt, das Klima und unsere Zukunft. Doch auch Verbesserungspotenziale wurden diskutiert, beispielsweise im Bereich der Tiergesundheit. Besonders spannend: Prof. Dr. Heß, der selbst an der renommierten Metastudie „Thünen Report 65“ mitgearbeitet hat, untermauerte die Inhalte mit wissenschaftlichen Studien und sorgte für lebhafte Diskussionen im Publikum.

In einer anschließenden Diskussion konnten die Teilnehmenden weitere Fragen zur Bio-Landwirtschaft stellen. Eine der zentralen Fragen lautete: Kann Bio die Welt ernähren? Die Antwort: Ja – durch weniger Tierhaltung, eine deutliche Reduzierung der Lebensmittelverschwendung und eine bessere Verteilung der Ressourcen. Gleichzeitig wurde betont, dass auch die konventionelle Landwirtschaft derzeit nicht in der Lage ist, die Welt zu ernähren. Zwar werden global gesehen ausreichend Lebensmittel produziert, doch herrscht weiterhin Hunger – vor allem, weil die Nahrung ungleich verteilt wird. Dieses Ungleichgewicht verdeutlicht, dass es nicht allein auf die Menge der produzierten Lebensmittel ankommt, sondern vielmehr auf eine nachhaltige Nutzung und eine gerechte Verteilung der vorhandenen Ressourcen.

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und steht bald auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung.

Die Veranstaltung wurde von ProZept e.V. im Rahmen des Projekts „biOLogisch“ durchgeführt. Kooperationspartner war der Ernährungsrat Oldenburg.