Wer schlecht isst, ist schlecht? – Veranstaltungsreihe Ernährungsarmut
Am 29. Oktober 2024 haben wir im Forum St. Peter die Veranstaltungsreihe zum Thema Ernährungsarmut mit 50 Teilnehmenden fortgeführt. Die Veranstaltung bot Einblicke in die Vorurteile, die Menschen mit geringem Einkommen in Bezug auf ihre Ernährung erleben.
Mathilda Rieck von der Uni Oldenburg erklärte, wie Klassismus unsere Sicht auf Ernährung beeinflusst. Klassismus bedeutet, dass Menschen aufgrund ihrer sozialen Herkunft und ihres Geldes diskriminiert oder benachteiligt werden. Sie zeigte auf, dass nicht nur der Bildungsstand, sondern viele Faktoren wie geografische Lage und Ressourcenverfügbarkeit eine Rolle spielen.
Von Armut betroffene Menschen teilten anschließend offen ihre persönlichen Erfahrungen in kleineren Gruppendialogen. Sie berichteten, wie herausfordernd es sein kann, ausgewogen einzukaufen und gemeinsam wurde diskutiert, welche politischen Änderungen nötig wären. Es entstand ein spannender Austausch, wie wir in verschiedenen Lebensbereichen über gesunde Ernährung sprechen und Vorurteile hinterfragen können.
Die Veranstaltung verdeutlichte, wie komplex das Thema der Ausgrenzung aufgrund finanzieller Ressourcen ist und wie wichtig es ist, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen.
Der Abend war Teil einer Veranstaltungsreihe von Ernährungsrat, ALSO, ÖZO und JANUN, in der das Thema Ernährungsarmut in Deutschland sichtbar gemacht wird. Ursachen, Folgen und Lösungsansätze werden diskutiert, faire Preise von der Erzeugung bis zum Endverbrauch thematisiert und Stimmen von Betroffenen wird Gehör verschafft. Das Projekt wird gefördert durch die Stadt Oldenburg.