Regio Challenge Oldenburg 2020

Im Rahmen der „Regio Challenge Oldenburg“ haben ca. 50 Freiwillige zwischen dem 12. und 20. September sieben Tage lang nur Lebensmittel konsumiert, die vollständig in einem Umkreis von 50 km ihres Wohnortes entstanden sind. Dabei konnte sich jede Person zwei Joker aussuchen, die nicht in der Region hergestellt werden, beispielsweise Öl und Schokolade oder Kaffee und Salz.

Die Regio Challenge wurde als gemeinsames Projekt des Ernährungsrats Oldenburg, dem Ökumenischen Zentrum Oldenburg und KOSTBAR Oldenburg durchgeführt und von zwei Studentinnen der Universität Oldenburg begleitet. „Die Regio Challenge gibt es, um mehr Transparenz darüber zu schaffen, woher unsere Lebensmittel kommen. Und sie soll sensibel machen für die Auswirkungen unseres Essverhaltens auf das globale Lebensmittelsystem mit Agrarindustrie, Massenproduktion und Konzernmacht.“ so Canan Barski, Eine Welt-Promotorin und Mitorganisatorin der Regio Challenge. Als Vorbereitung auf die regionale Woche erhielten alle Teilnehmer*innen ein Care Paket mit Flyern, Rezeptideen, einem Saisonkalender und einer Liste regionaler Erzeuger*innen. Auch während der Challenge wurden Informationen zu verschiedenen Themen wie Saatgut, Lebensmittelverschwendung und Ernährungssouveränität bereitgestellt. Außerdem haben die Teilnehmenden sich während der Woche gegenseitig über Einkaufstipps, inspirierenden Rezepte und Herausforderungen ausgetauscht. „Mein Highlight war der Kontakt zu tollen Leuten, die mitgemacht haben, die vielen Tipps und interessanten Kommentare“ so eine der Teilnehmer*innen.

Die Challenge brachte aber auch Herausforderungen mit sich. Besonders die Kennzeichnung der Produkte ließ zu wünschen übrig, da oft nur der Ort des letzten Produktionsschrittes angegeben ist, allerdings nicht der Herkunftsort aller Inhaltsstoffe. „Je tiefer man eintaucht, desto schwieriger ist es, echte regionale Produkte zu finden, Stichwort Futtermittel, Saatgut“ bemerkte eine Teilnehmerin. Auch die Kombination der regionalen Ernährung mit weiteren Kriterien wie bio oder vegan stellte eine Herausforderung dar. Trotzdem war die Regio Challenge insgesamt ein sehr positives, lehrreiches Erlebnis für die Teilnehmer*innen mit Highlights vom gemeinsamen Kochen bis zum Besuch auf dem Bauernhof mit Einkauf im Hofladen. Dazu kommentierte eine Teilnehmerin: „Würden sich nur viel mehr Menschen ansehen, wie es gehen kann. In Harmonie mit der Natur zu leben und tolle Lebensmittel herzustellen, die aus unserer Region kommen mit glücklichen Menschen und Tieren“.

Alle waren sich einig, auch in Zukunft mehr auf die Herkunft von Produkten achten und bewusster einkaufen zu wollen. Darüber hinaus ergaben sich auch Visionen für Projekte, die das regionale Einkaufen vereinfachen würden: „Richtig toll wäre ein geschütztes Zertifikat für regionale Produkte“ wünschte sich eine Teilnehmerin.

Auch im nächsten Jahr soll wieder eine Regio Challenge in Oldenburg stattfinden. Auf Wunsch der Teilnehmer*innen ist schon jetzt noch mehr direkter Austausch über einen gemeinsamen (virtuellen) Kochabend geplant.