Ernährungsrat diskutiert mit Ernährungsministerin Barbara Otte-Kinast
Wie kann eine regionale Versorgung mit gesunden, ökologisch produzierten Lebensmitteln in Niedersachsen gelingen? Über diese Frage diskutierte der Ernährungsrat Niedersachsen mit Ministerin Barbara Otte-Kinast und Staatssekretär Dr. Ludwig Theuvsen aus dem Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Anlass des Gesprächs war die Gründung des Ernährungsrates Niedersachsen. Er fungiert als Dachorganisation auf Landesebene für die bisher existierenden Ernährungsräte in Oldenburg, Hannover, Lüneburg und Göttingen und ermöglicht eine Vernetzung entsprechender Bürgerinitiativen auf Landesebene.
Als Grundlage diente ein vom Ernährungsrat Niedersachsen erarbeitetes Thesenpapier, in dem die notwendigen Maßnahmen zur Unterstützung einer flächendeckenden Ökologisierung und Regionalisierung der Ernährungswirtschaft in Niedersachsen formuliert wurden. Deutlich wurde, dass vom Ministerium bereits erste Schritte in diese Richtung gegangen wurden, jedoch noch „dicke Bretter“ zu bohren sind. Insbesondere der Aufbau regionaler Versorgungsstrukturen vom Acker bis zum Teller und der erforderliche Bewusstseinswandel bei den Konsument*innen stellen große Herausforderungen dar.
Einig waren sich alle im Gespräch, dass eine stetige Vernetzung und ein Austausch aller relevanten Akteure notwendig sind, um diese Herausforderungen zu meistern. Als Teilnehmer waren deshalb auch Rieke Bullwinkel, Leiterin des Zentrum Ernährung und Hauswirtschaft Niedersachsen (ZEHN) sowie Ernährungsreferatsleiterin Carola Sandkühler sowie Abteilungsleiter Dr. Cord Stoyke dabei.
„Es ist gut, dass es den Ernährungsrat Niedersachsen gibt. Er macht die lokalen Initiativen sichtbar und ist für uns ein kompetenter Ansprechpartner auf Landesebene,“ so Ministerin Otte-Kinast.
„Wir Ernährungsräte sehen uns als Kooperationspartner für das Land. Wir können den Kontakt zu den regionalen Akteuren herstellen. Wir sind in unseren Regionen mit allen Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette vernetzt und können dabei helfen, regionale Ernährungskreisläufe auf den Weg zu bringen.“ machte Judith Busch, Koordinatorin des Ernährungsrats Oldenburg, deutlich.
Peter Wogenstein, Ernährungsrat Hannover und Region, fasst das Gespräch so zusammen: „Das Gespräch hat gezeigt, dass es viele Möglichkeiten zur Zusammenarbeit gibt, um die von den Ernährungsräten angestrebte Ernährungswende voranzutreiben. In Niedersachsen ist in Sachen Ökologisierung der Landwirtschaft und Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten noch viel Luft nach oben. Da werden wir weiter am Ball bleiben.“
Der Ernährungsrat Niedersachsen ist der zweite landesweite Zusammenschluss von Ernährungsräten in der Bundesrepublik nach dem Ernährungsrat Brandenburg.
Ernährungsräte leben vom Engagement vieler Bürger*innen aus der jeweiligen Region. Wer Interesse an der Arbeit von Ernährungsräten hat und sich engagieren möchte, kann sich auf der jeweiligen Homepage informieren.