Gemeinsam für eine nachhaltige Ernährung in der Region

Wahlprüfsteine
zur Kommunalwahl und Oberbürgermeisterwahl 2021 in Oldenburg

 

Am 12. September 2021 finden Kommunalwahlen und Oberbürgermeisterwahlen in Oldenburg statt. Anlässlich der Wahlen haben wir nachgefragt, welche Positionen die Parteien und die Oberbürgermeisterkandidaten bei ihrer politischen Arbeit für die Förderung einer Ernährungswende in der Stadt Oldenburg einnehmen wollen.

 

Fragen an unsere Oberbürgermeisterkandidaten

 

1.Was ist Ihnen beim Einkauf von Lebensmitteln wichtig? Und warum?

„Ich brauche keine Äpfel aus Neuseeland und Erdbeeren aus Südafrika. Regionalität stärkt unsere örtliche Produzenten und gibt uns zugleich mehr Transparenz über das, was auf unsere Teller kommt. Außerdem können unnötige, klimaschädliche  Transporte vermieden werden. Qualität und Geschmack ist mir natürlich auch sehr wichtig.“

„Beim Einkauf von Lebensmitteln ist mir die nachhaltige, handwerkliche Erzeugung wichtig. Ich habe das Glück, dass es in Oldenburg sehr viele fußläufig oder mit dem Rad erreichbare Bezugsquellen für nachhaltig erzeugte Lebensmittel gibt. Wir essen wenig Fleisch und viel Gemüse.“

„Beim Kauf von Lebensmitteln achte ich darauf, ob sie aus der Region kommen, möglichst saisonal sind und aus biologischem Anbau stammen. Regionale Produkte sind mir auch deswegen wichtig, weil kurze Wege bei Anbau und Transport gut sind für’s Klima. Genuss spielt ebenso eine Rolle ich mag frische Lebensmittel, die gut schmecken. Aber: nicht, was und wie der OB Kandidat einkauft, ist von entscheidender Bedeutung, sondern viel wichtiger ist mir, ob alle Menschen in Oldenburg Zugang haben zu einer gesunden und genussreichen Ernährung. Hier bedarf es besserer Strukturen und Rahmenbedingungen, damit auch Menschen mit einem kleineren Geldbeutel der Zugang ermöglicht wird.“

„Wichtig ist mir natürlich, dass sie schmecken, frisch und gesund sind. Bioprodukte kaufe ich lieber als chemisch belastete, fair gehandelte lieber als welche von Konzernen, die für Ausbeutung bekannt sind. Außerdem kaufe ich am liebsten saisonale und regionale Lebensmittel. Das Verhältnis zwischen Preis und Qualität muss aber auch stimmen.“

 

2. Was sollte sich Ihrer Meinung nach in der Lebensmittelproduktion dringend ändern?

„Klimafreundliche Produktion, respektvolle Tierhaltung und sozial faire Produktionsbedingungen  müssen höchste Priorität haben,  wenn wir die angestrebten Klimaziele erreichen und die ethischen Herausforderungen lösen wollen, die derzeit die Diskussion um Landwirtschaft und Fleischproduktion prägen.“

„Die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion ist jetzt nicht mein Spezialgebiet, so bitte ich um Nachsicht, wenn das eine oder andere Argument Ihnen abwegig vorkommt:
Die Landwirtschaft müsste stärker technisiert und digitalisiert sein. Mit Sensorik und Drohnen vernetzten Landmaschinen kann wesentlich sparsamer mit Wasser, Düngemitteln, Pflanzenschutz etc. umgegangen werden. Man liest von Einsparpotentialen von bis zu 30%. Damit kann die Umwelt deutlich entlastet werden. Obwohl ich selbst Bio-Lebensmittel kaufe, wo ich kann, mag ich nicht für ein Verbot von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln plädieren, weil dies ein zu starker Eingriff in die Lebensgrundlagen unserer Landwirte wäre.

Wir brauchen eine wesentlich detailliertere Kennzeichnungspflicht bei tierischen Lebensmitteln, also z.B. ob Antibiotika verwendet wurden, wie die Tiere gehalten wurden (ein System analog der Eier-Kennzeichnung wäre denkbar) und wieviel Lebenszeit bis zur Schlachtung sie hatten. Mit einer solchen Kennzeichnungspflicht würden meiner Ansicht nach Fleischproduzenten, die nachhaltig arbeiten, in die Lage versetzt, höhere Preise zu nehmen und das erzeugt Anreize für weitere Nutztierbetriebe, auf nachhaltigere Erzeugung umzustellen. Ich selbst kaufe auch deshalb so wenig Fleisch, und wenn, dann nur bei nachhaltigen Erzeugern, weil ich mir vor allem die Antibiotika nicht zumuten möchte.“

„Dringend ändern müssen sich die Umstände, unter denen unsere Lebensmittel produziert werden und zwar für Mensch und Tier. In unserer Nachbarschaft, im Oldenburger Münsterland, können wir beobachten, welche Auswirkungen die Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer*innen haben; das wurde auch in der Corona Krise besonders deutlich.
Genauso anzuprangern ist die Massentierhaltung , bei der Tiere oft unzumutbaren Bedingungen ausgesetzt sind. Beides muss sich ändern- faire Bezahlung für die Beschäftigten, eine menschenwürdige Unterbringung und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind dringend geboten. In der Tierhaltung unterstütze ich neben der notwendigen tiergerechten Haltung den Wandel über kleinere Gruppenhaltung hin zu mehr Diversität und mehr Biohöfen in unserer Landwirtschaft.
Insgesamt gesehen muss die Lebensmittelkette vom Anbau, über Lieferung, bis zum Verkauf und Konsum betrachtet werden. Nachhaltige Anbaugebiete sind ebenso von zentraler Bedeutung wie das Verhindern von Lebensmittelverschwendung und der Umgang mit überschüssigen Lebensmitteln. Innovative Unternehmen wie foodsharing sind da bereits gute Ansprechpartner, hier muss aber noch
viel mehr geschehen, um das Wegwerfen von Lebensmittel zu verhindern.“

„Wir müssen weg von der Massentierhaltung und Fleischverarbeitung unter ausbeuterischen Verhältnissen hin zu einer fairen und nachhaltigen Produktion. Pflanzliche Produkte sollten unter unter natürlichen und biologisch einwandfreien Bedingungen hergestellt werden.“

 

3.Welche Punkte einer kommunalen Ernährungsstrategie finden Sie besonders unterstützenswert?

„Eine kommunale Ernährungsstrategie für Oldenburg muss sich vor allem an den oben genannten Eckpunkten orientieren.“

„Die Fähigkeit, Essen zuzubereiten, also das Selberkochen, wird in immer weniger Haushalten vermittelt. Die ist aber die entscheidende Voraussetzung für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Selbst zubereitetes, abwechslungsreiches Essen mit frischen Zutaten ist meistens gesund. Fertiggerichte, Fast Food etc. sind hochkalorisch, gezuckert und verarmt an wichtigen Nährstoffen; sie sind die Hauptursache für das um sich greifende Übergewicht. Also meine ich, dass die Kommune alles tun sollte, um vor allen den Kindern und Jugendlichen das Kochen nahezubringen, sei es mit entsprechenden AGs, in Zusammenarbeit mit Schulen und VHS (die eine super Ausbildungsküche hat) oder anderen Aktivitäten. Der Beitrag der Kommune dazu wäre finanzieller und organisatorischer Natur.“

„Auf kommunaler Ebene wird schon viel für eine gute Ernährung in Schulen getan. Das 2019 beschlossene Rahmenkonzept „Schulverpflegung in Oldenburg“ ist ein guter Weg, eine gesunde und nachhaltige Ernährung in Schulen zu etablieren. Nun liegt auch ein Konzept für die Verpflegung in Kitas vor, das verbindliche Qualitätsmerkmale einführen soll. Dies ist sehr begrüßenswert, wobei ich mir einen höheren Anteil an Bio Produkten wünschen würde. In Kooperation mit den Erzeugern, den Kommunen und der Stadt Oldenburg können wir den Fokus noch mehr auf Regionalität und somit Nachhaltigkeit legen. Zusätzlich bedarf es mehr Investitionen,
um gute Ernährung für alle bezahlbar zu machen.“

„Wichtig finde ich den Bereich der Ernährungsbildung, vor allem im schulischen Bereich, aber auch Fortbildungsmaßnahmen hinsichtlich des Anbaus und der Verarbeitung von Lebensmitteln.
Eine sehr gute Idee ist in meinen Augen die Schaffung und Verwaltung eines Pools für Anbauflächen.
Gut mit dem allgemeinen Klimaschutz lässt sich die Förderung von Gründächern, die Anpflanzung von Obst und Beerengehölzen in Grünanlagen verbinden. Wichtig ist das geforderte Verbot von Pestiziden in der Stadt.
Auch die Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzeptes für Verpachtung und Catering ist in meinen Augen dringlich.
Weiterentwickelt werden müssen Konzepte zur besseren Resteverwertung in der Gastronomie, die in Oldenburg nach meinem Eindruck derzeit noch nicht gut funktionieren.
Bei der Einführung von Nachhaltigkeitskriterien für Verträge mit Wochenmarktbetreibern muss darauf geachtet werden, dass kleine Händler gegenüber großen Händlern nicht benachteiligt werden.
Ganz zentral finde ich die Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, also auch die Förderung der Sichtbarkeit regionaler Erzeugnisse.
Die Förderung des Baumbestandes auf städtischen Flächen ist ein wichtiger Punkt des Programms der Linken: Wir wollen ein Aufforstungsprogramm für ganz Oldenburg und eine Baumschutzsatzung.
Um eine nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, halte ich die Entwicklung von Beratungsangeboten in regionaler Kooperation für unverzichtbar.
Wenn eine Ernährungs- und Nachhaltigkeitsstrategie für die Stadt entwickelt werden muss, geht das nur durch eine gute Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Dazu werde ich auch die Einwohnerforen nutzen, die ich in den Stadtteilen installieren möchte. “

 

4.Welche Maßnahmen werden Sie ergreifen, um Oldenburgs Versorgung mit regionalen und ökologisch erzeugten und fair gehandelten Lebensmitteln zu verbessern?

„Die Stadt kann viele Impulse setzen und eigene Aktivitäten entwickeln. Wir sind da gemeinsam schon ein gutes Stück vorangekommen. Als Beispiele möchte ich das Rahmenkonzept Schulverpflegung, nachhaltiges Veranstaltungscatering, den Fair Trade Town Prozess und auch die gerade beginnende Entwicklung eines umfassenden Nachhaltigkeitsleitbildes nennen. Wichtig ist außerdem die  Unterstützung und Einbindung von Akteuren der Zivilgesellschaft, wie z.B. den Ernährungsrat,  das ÖZO oder die Mitarbeit als Mitglied des Aktionsbündnisses „Oldenburg handelt fair“.“

„Ich bin tatsächlich der Meinung, dass Oldenburg bereits ganz hervorragend mit regionalen und ökologisch erzeugten und fair gehandelten Lebensmitteln versorgt ist. Wir haben Hofläden, wir haben Bioläden, wir haben Läden für fair erzeugten Kaffee, wir haben Fleischereien und Feinkostgeschäfte mit handwerklich hergestellten Waren, wir haben diverse Wochenmärkte, die solche Produkte im Angebot haben. Und das alles auf kleinem Raum. Es ist wirklich fantastisch.“

„Nach meinem Leitmotiv „Stadtzentrum weiter denken“ möchte ich in Oldenburg den Straßenraum für die Menschen zurückerobern. So soll der Altstadtring um die Innenstadt eine Flaniermeile werden, die durch mehr Grünflächen zum Verweilen einlädt, die aber hier und dort auch Marktstände bereithält mit ökologischen und regionalen Produkten. Nach diesem Vorbild können wir außerdem in den Stadtteilen die Attraktivität steigern durch Marktplätze und durch ein Angebot von regionalen Produkten; Straßen sollen umgewandelt werden für mehr Aufenthaltsqualität und eine bessere Versorgung mit gesunden und genussreichen Lebensmitteln.
In Oldenburg einführen möchte ich den Ansatz der „essbaren Stadt“, der bereits in anderen Städten und Gemeinden erfolgreich praktiziert und auch vom Ernährungsrat unterstützt wird. Ich möchte möchte mehr Stadtgrün in alle Ortsteile bringen, mit gemeinsamem Gärtnern und „essbaren“ Grünanlagen mit Beerensträuchern und Obstbäumen.
Dies soll in Kooperation der Stadt mit Bürgervereinen, Initiativen und allen Menschen, die sich daran beteiligen möchten, gestaltet werden. Die breite Bürgerschaft übernimmt den Anbau und die Pflege von Grünanlagen, Sträuchern etc., im Gegenzug darf dann jede und jeder ernten und genießen.“

„Ich würde alle Beteiligten an einen Tisch holen, um eine ausgewogene Strategie dafür  zu entwickeln, insbesondere die Produzenten und Händler, aber auch Verbraucherinitiativen. Dabei finde ich es wichtig,  ich vor allem darauf achten, die Interessen derjenigen zu berücksichtigen, die wenig Geld haben und sich bisher nachhaltige und biologisch einwandfreie Produkte nicht in größerem Umfang leisten können. Daher würde ich in die Entwicklung einer solchen Ernährungsstrategie  auch soziale Initiativen wie die ALSO und sozialpolitisch wichtige Institutionen wie die Wohnungslosenhilfe, aber auch die Gewerkschaften einbeziehen.“

 

5.Welche Bedeutung hat für Sie die Arbeit des Ernährungsrats Oldenburg?

„Der Ernährungsrat Oldenburg ist ein wichtiger Fürsprecher und  Netzwerkpartner für regionale, nachhaltige, gesunde und faire Ernährung. Deshalb unterstützt ihn  die Stadt  auch finanziell.“

„Du bist, was Du isst. Vor diesem Hintergrund ist die Arbeit des Ernährungsrates natürlich eminent wichtig.“

„Die große Bedeutung des Ernährungsrats liegt darin, dass er die unterschiedlichen Akteur*innen und die engagierte Bürgerschaft zusammenbringen und vernetzen will. So können Kooperationen entstehen, Wissen weitergegeben werden und unterschiedliche Beteiligungsformen entstehen, so dass dem Thema Lebensmittel und Ernährung mehr Aufmerksamkeit und Achtsamkeit gewidmet wird. Der Ernährungsrat leistet hier einen wichtigen Beitrag für einen Wandel hin zu einer lebenswerteren, grünen Stadt.“

„Er gibt ganz wichtige Impulse für eine Ernährungswende in Oldenburg. Er muss daher gestärkt werden. Wichtig finde ich, ihn im eben genannten Sinne mehr als bisher sozialpolitisch zu vernetzen, damit eine gute Ernährung künftig nicht Privileg von gut Verdienenden ist, sondern in der Breite der Bevölkerung verankert wird. “

 

Fragen an die Parteien

 

1. Welche Punkte einer kommunalen Ernährungsstrategie finden Sie besonders unterstützenswert?

„Ernährungsbildung
Gerade Kindergärten und Schulen sind Lernorte, in denen das Themenfeld „gesunde Ernährung“ mit dem Blick auf „nachhaltige Ernährung“ verknüpft werden kann und sollte. Ernährungsbildung ist ein Grundstein für besseres Ernährungsverhalten, Gesundheit und letztendlich auch ein langes Leben. Deswegen ist Ernährungsbildung für uns mittlerweile ein Baustein, der fest in den frühkindlichen und schulischen Bildungsauftrag integriert werden sollte.

Städtische Gemeinschaftsverpflegung als Vorbild
Die Stadt Oldenburg hat als „Fairtrade Town“, als Arbeitgeberin sowie als Verwaltung, eine besondere Verantwortung und sollte in Vorbildfunktion so oft wie möglich die Bevorzugung regionaler, ökologisch erzeugter und fair gehandelter Lebensmittel umsetzen.

Verschwendung beenden und Verpackung sparen
Etwa 75 kg pro Person und Jahr werden an Lebensmitteln weggeworfen. Lebensmittelverschwendung verursacht einen unnötigen Verbrauch von Landflächen, Wasser, Energie und Ressourcen. Besonders gravierend sind die Umweltkosten in der Produktion von tierischen Lebensmitteln. Zudem ist Lebensmittelverschwendung aufgrund des vermeidbaren CO2-Ausstoßes zusätzlich klimaschädlich und auch unter ethischen Aspekten nicht vertretbar.

In Anbetracht von endlichen Ressourcen sowie dem gravierenden Ausmaß muss diesem Problem auf vielfältige Weise begegnet werden.
Bereits 2019 hat das Bundeskabinett die „Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung“ verabschiedet.
Konsumgewohnheiten, ästhetische Standards an Obst und Gemüse und die Auslegung des Mindesthaltbarkeitsdatums als Stichtag zum Wegwerfen sind nur einige Aspekte, über die eine Veränderung bewirkt werden kann.
Besonders positiv ist an dieser Stelle die Arbeit der Oldenburger Tafel in der konkreten Rettung und Umverteilung von Lebensmitteln zu benennen. Zielführend und notwendig sind zudem die Aufklärungsarbeit, die u.a. der Ernährungsrat Oldenburg leistet sowie Initiativen zur Lebensmittelrettung wie „Foodsharing“ und „Too Good To Go

Weniger Verschwendung von Lebensmitteln durch veränderten Konsum kann als positiver Effekt zur Vermeidung von Verpackungen beitragen. Der Verzicht auf Verpackungen z.B. in sogenannten „unverpackt“ Läden ist ein weiterer Schritt zur Reduzierung von Verschwendung und Vermeidung von Verpackungen.“

„Auf kommunaler Ebene können wir vor allem im Bereich der Bildung ansetzen. Daher ist es richtig, Kindern und Jugendlichen in den Schulen das Kochen und die Bedeutung gesunder Ernährung näherzubringen. Schließlich leistet selbst zubereitetes Essen mit frischen Zutaten einen großen Beitrag zur gesunden Ernährung- im Gegensatz zu kalorienreichen nährstoffarmen Fertigprodukten. Die CDU-Fraktion hat somit auch die entsprechenden Anträge der Initiative Fridays for Future unterstützt, sofern sie einen Beitrag zu bewusster, gesunder und somit nachhaltiger Ernährung leisten.“

„Nachhaltige Ernährungspolitik und Landwirtschaft sind ein wichtiger Baustein gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung und tragen zum Tierschutz und zur Gesundheit der Bevölkerung bei. Für uns GRÜNE sind daher die Förderung bio-regionaler Landwirtschaft, die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten und die Kooperation mit den umliegenden Landkreisen von besonderer Bedeutung. Die regionale Beschaffung für Kitas, Schulen oder Veranstaltungen spielt für uns eine wichtige Rolle. Außerdem unterstützen wir Ernährungsbildung für Kinder, Jugendliche und junge Eltern und Weiterbildungsangebote für Köch*innen und Cater*innen zu bio-regionaler, vegetarischer und veganer Ernährung, Aktionen gegen Lebensmittel-verschwendung und Verpackungsmüll und die Förderung einer essbaren Stadt. “

„Wir Freie Demokraten treten für Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen ein. Den Ausbau von Bildungsangeboten zur nachhaltigen Ernährung und zur Vermeidung von Verschwendung und Verpackung(smüll) sehen wir generell sehr positiv. Ein Bewusstsein für Fragen der Nachhaltigkeit sollte bereits in der frühkindlichen Bildung angestrebt werden. Aber auch jenseits der institutionellen Lernorte begrüßen wir Weiterbildungsangebote ausdrücklich. Die Stärkung der regionalen Landwirtschaft liegt uns am Herzen, daher sollte die Stadt darauf achten, dass ein Großteil ihrer Verpflegungsangebote aus regionalen Betrieben bezogen wird. Zu diesem Zweck können Partnerschaften mit regionalen Erzeugern eingegangen werden. Eine Kooperation mit angrenzenden Landkreisen ist dabei wünschenswert. Diese stärkere regionale Verankerung gilt es dann auch öffentlich zu bewerben, um als (gutes) Beispiel wahrgenommen zu werden.
Dies fördert mittelfristig auch eine zukunftsfähige und bestenfalls ökologische Landwirtschaft in der Region. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf Artenvielfalt und den Erhalt der einheimischen Flora gelegt werden. Ein Baustein dazu ist die Forderung aus unserem Kommunalwahlprogramm, in der wir Oldenburg als Gartenstadt mit viel Stadtgrün erhalten wollen. Stadtbegrünung, Blühstreifen, Stadtgärten usw. spielen dabei eine wichtige Rolle.“

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2. Welche Maßnahmen zur Förderung regionaler Bio-Produkte hat Ihre Partei vorgesehen?

„Als konkrete Maßnahme könnte die Ausschreibung für die Verpflegung in Kitas und Schulen benannt werden. Hierüber kann durchaus gesteuert werden, welche Anforderungen an die Lieferanten/Caterer gestellt werden. Dies gilt allerdings nur für öffentliche Einrichtungen. Inwiefern Anbietern von regionalen Bio-Produkten zum Beispiel eine reduzierte Stellplatzgebühr auf den Märkten in Oldenburg in Aussicht gestellt werden kann, um möglicherweise ihre Produkte preislich attraktiver anbieten zu können, würden wir prüfen lassen. In vielen Fällen würden Menschen gerne auf regionale Bio-Produkte umstellen, können sich diese aber leider nicht leisten.“

„Oldenburg ist schon jetzt ausgezeichnet mit ökologisch erzeugten und fair gehandelten Lebensmitteln versorgt. Zahlreiche Hofläden, Bioläden und Geschäfte für fair erzeugten Kaffee belegen das. Zudem verfügen wir über attraktive Wochenmärkte, die frische und saisonale Produkte aus der Region anbieten. Gleiches gilt für Fleischereien und Feinkostgeschäfte, die ihre eigenen handwerklichen Produkte von hoher Qualität verkaufen.“

„Alle Menschen in Oldenburg sollen Zugang zu gesunden bio-regionalen Lebensmitteln erhalten. Wir fordern daher, dass Oldenburg dem Netzwerk Bio-Städte beitritt und unterstützen die Erarbeitung einer kommunalen Ernährungsstrategie, den Aufbau von bio-regionalen Wertschöpfungsketten, die Stärkung von Bio- und Bauernmärkten, und mehr öko-regionale Lebensmittel in Kita, Schule, städtischen Einrichtungen und beim Veranstaltungscatering.“

„Wie oben beschrieben, legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität. Um die Artenvielfalt zu erhalten, die Umwelt zu schonen und eine möglichst hohe Qualität aller Lebensmittel zu erreichen, sollte dabei auf den biologischen Anbau geachtet werden. Damit die Menschen eher zu diesen Produkten greifen, setzen wir auf Bildungsangebote und eine Fokussierung auf lokale Lieferanten. Wir möchten aber, dass die Bürgerinnen und Bürger mit umfassendem Wissen über Anbau und Herkunft ihres Lebensmittels selbst frei entscheiden können.“

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3. Was werden Sie tun, um den Fairen Handel in Oldenburg zu stärken?

„Wir setzen uns dafür ein, dass auf öffentlichen Veranstaltungen verstärkt und falls möglich, ausschließlich Produkte, die dem Fairen Handel zuzuordnen sind, zum Einsatz kommen. Hierdurch wollen wir als Vorbild fungieren und Vereine, Verbände und sonstige gesellschaftliche Institutionen dazu animieren, dem kommunalen Beispiel zu folgen.“

„Zahlreiche Aktionspartner unterstützen den Fairen Handel in Oldenburg bereits aktiv. Dabei geht es zum einen darum, fair gehandelte Produkte anzubieten, zum anderen darum, in Aktionen oder Veranstaltungen auf das Thema aufmerksam zu machen. Auch hier ist Oldenburg aus Sicht der CDU-Fraktion gut aufgestellt, was wir begrüßen.“

„Bereits 2015 haben wir GRÜNE die Verwaltung aufgefordert an der Kampagne Fair Trade Towns teilzunehmen und Schulen bei einer Bewerbung als Fair Trade School zu unterstützen. 2019 hat Oldenburg den Titel „Fair Trade Town“ erhalten. Wir werden uns auch weiterhin gemeinsam mit dem Aktionsbündnis „Oldenburg handelt fair“ dafür einsetzen, dass das Thema Fairer Handel und Menschenrechte in Verwaltung und Stadtgesellschaft Aufmerksamkeit erfährt. Bei der kommunalen Beschaffung wollen wir erreichen, dass mehr faire Produkte berücksichtigt werden. Im Bereich Ernährung soll der Anteil an fairen Produkten in Kitas, Schulen, Einrichtungen und beim Veranstaltungscatering steigen.

Auch in allen anderen Bereichen, z.B. bei Berufskleidung, Baustoffen oder in der Digitalisierung sollen faire Arbeitsbedingungen bei der Produktbeschaffung grundsätzlich in der Ausschreibung gefordert werden.“

„Wir unterstützen, dass seit 2019 auch Oldenburg „Fairtrade-Town“ ist. Wir erwarten, dass bei allen zu tätigenden Anschaffungen der Stadt fairer Handel nicht nur mitgedacht, sondern konkret berücksichtigt wird. Die Kaufentscheidungen hier beeinflussen die Lebensbedingungen in den Produktionsländern massiv. Darüber hinaus gilt, dass möglichst Produkte aus regionaler Erzeugung Berücksichtigung finden. Wir möchten regionale Aktionstage fördern und in die Innenstadt transportieren, damit tragen wir zu besserer Sichtbarkeit der regionalen Erzeugung, aber auch zu einer Belebung der Innenstadt bei.“

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4. Welche Bedeutung hat für Sie die Arbeit des Ernährungsrats Oldenburg? Und wie würden Sie diese Arbeit (weiterhin) unterstützen?

„Die Arbeit des Ernährungsrates wird seitens der SPD sehr begrüßt. Wir nehmen wahr, dass bereits durch die bisherige Arbeit ein Nach- und Umdenken stattfindet, wenn es darum geht, auf öffentlichen Veranstaltungen Produkte einzusetzen, die aus nachhaltigem Anbau kommen und regional bezogen werden. Die Anregungen des Ernährungsrates finden sich gerade bei der Vergabe der Verpflegung in Kitas und Schulen wieder. Wir wissen, dass die gute Arbeit nur durch engagierte Personen und eine finanzielle Unterstützung möglich ist. Wir werden uns dafür einsetzen, dass weiterhin Haushaltsmittel für die Arbeit des Ernährungsrates bereitgestellt werden.“

„Die CDU-Fraktion legt Wert auf den Dialog mit allen Initiativen, die einen Beitrag zur gesunden Ernährung und das Bewusstsein für dieses wichtige Thema leisten. Hierzu zählt neben dem Ernährungsrat auch das Projekt „ZEHN“ der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Wir unterstützen ebenfalls die gesunde Ernährung in den Schulmensen und Kitas mit regionalen und saisonalen Produkten sowie das Engagement der Volkshochschule Oldenburg im Bereich Ernährung.“

„Der Ernährungsrat Oldenburg hat als einer der ersten Ernährungsräte in Deutschland das Thema Ernährung und Landwirtschaft auf die Agenda unserer Kommunalpolitik gebracht. Mit zahlreichen Aktionen, wie Kistenbeeten auf Schulhöfen und öffentlichen Plätzen, mit Kochevents, Hofbesuchen oder Bildungsangeboten hat der Ernährungsrat den Zusammenhang zwischen Ernährung und Klimaschutz deutlich gemacht und damit auf die Notwendigkeit einer Richtungsänderung hin zu mehr regionalen Versorgungsstrukturen hingewiesen. Wir GRÜNE begleiten die Arbeit des Ernährungsrates seit der Auftaktveranstaltung mit dem „Politischen Suppentopf“ und werden die Arbeit des Ernährungsrates auch weiterhin aktiv unterstützen. Auf der politischen Ebene werden wir uns dafür einsetzen, dass der Ernährungsrat auch weiterhin finanziell für Koordinationsarbeit und Projekte unterstützt wird und dass eine kommunale Ernährungsstrategie gemeinsam mit allen wichtigen Akteur*innen erarbeitet und umgesetzt wird.“

„Bürgerschaftliches Engagement hat für uns einen hohen Stellenwert. Die Arbeit des Ernährungsrats trägt u.a. zur Bildung der Bürgerinnen und Bürgern bei. Gerne engagieren wir uns weiterhin, um gemeinsame Lösungen zu finden und regionale sowie nachhaltige Produkte zu fördern, ohne das vielfältige Angebot einzuschränken. Dafür möchten wir zum Beispiel auch die Kommunikation zwischen Ernährungsrat und regionalen Unternehmen in diesem Sektor stärken. Der Ernährungsrat sollte darüber hinaus zu den relevanten Themen im Stadtrat gehört werden.“

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