Gemeinsam für eine nachhaltige Ernährung in der Region

Projekt Außer-Haus-Verpflegung

Der Ernährungsrat Oldenburg ist mit einer Vertreterin in der Arbeitsgruppe „Mensakonzept“ der Stadt Oldenburg vertreten.

Die Stadt Oldenburg entwickelt ein Konzept, welches Kriterien bei  der Vergabe von Aufträgen an Caterer für die Schulverpflegung staatllicher Schulen festlegt.

Wir setzten uns dafür ein, dass Politik eine Vorbildfunktion einnimmt, indem soziale und ökologische Kriterien bei der Vergabe von öffentlicher Aufträgen an Caterer vorgegeben werden.

Die Zahl von Kindern und Jugendlichen, die ihre täglichen Mahlzeiten in der Kita oder Schule einnehmen, steigt. Damit nimmt die Bedeutung der Verpflegung in Kindertagesbetreuung und Schule zu. Eine der wirksamsten Einflussmöglichkeiten auf den Zugang zu gutem Essen bietet eine gesunde und nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung in Kitas und Schulen, die bestenfalls kostenlos sein, auf jeden Fall aber subventioniert werden sollte. Regionalität und Nachhaltigkeit in der Schulverpflegung einzuführen, fällt leichter, wenn sich die Umstellung für die Eltern nicht im Preis bemerkbar macht. In Finnland und Schweden erhalten z.B. alle Kinder von 7 -16 Jahren kostenfrei ein warmes Mittagessen.

Für eine fundierte Mitarbeit in der AG Mensakonzept haben wir eine Projektgruppe, bestehend aus Mitgliedern des Ernährungsrats, eingesetzt, die die Position des EROLs vorbereitet und erarbeitet.

Hierfür wurde ein Positionspapier Städtische Gemeinschaftsverpflegung erarbeitet, dass die Sichtweise des Ernährungsrats widerspiegelt.

 

Vorschläge und Forderungen an die Stadt Oldenburg

  • Erhebung der Ausgangslage der Gemeinschaftsverpflegung
  • Feststellung der Höhe des Anteils an regionalen Lebensmitteln und regionalen Bio-Lebensmitteln, des Fleischanteil und Bio-Fleisch-Anteils in allen Kitas, Schulen
  • Feststellung der Höhe des Anteils an regionalen Lebensmitteln und regionalen Bio-Lebensmitteln, des Fleischanteil und Bio-Fleisch-Anteils in städtischen Einrichtungen und öffentlichen Kantinen, z.B. in Stadtteiltreffs und Gemeinwesenarbeiten, VHS, PFL, WEH, städtische Klinik…
  • Überprüfung der Vergabepraxis und Entwicklung eines Konzeptes zur Optimierung
  • Entwicklung einheitlicher Kriterien für die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung im Rahmen von Verpachtung und Catering
  • Festschreibung einer stufenweisen Umstellung des Anteils an regionalen, ökologischen und fair erzeugten Lebensmitteln mit Definition der Begriffe Regional, Ökologisch und Fair im Rahmen der Vergabepraxis der Stadt
  • Besondere Berücksichtigung von kleineren, regionalen Lieferanten für die Gemeinschaftsverpflegung (Kopenhagener Modell)
  • Bewusster Umgang mit Fleisch, Einführung eines Klimatellers, vegetarische, vegane, regionale Gerichte mit attraktiver Präsentation
  • Fleisch ausschließlich aus tiergerechter, ökologischer Haltung
  • Fisch ausschließlich aus bestandsschonender Fischerei oder ökologisch zertifizierter Aquakultur
  • Importprodukte (z. B. Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Schokolade, Südfrüchte) nach und nach durch fair gehandelte Produkte ersetzen
  • Bewusster Umgang/Verzicht auf Verpackungen
  • Verbot von Werbung und Sponsoring der Lebensmittel-Industrie
  • Finanzielle Anpassung von Pachtverträgen und Catering-Dienstleistungen, da die Umstellung auf regionale, ökologische und faire Produkte nicht kostenneutral sein kann.
  • Entwicklung eines Leitfadens für die zuständigen Verwaltungsmitarbeiter*innen über die sozialen und ökologischen Vergabe-Kriterien für Produkte und Dienstleitungen