Hofbesichtigung beim Bauernhof Meyer in Neuenkruge

Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Nachhaltig unterwegs – Regionale Landwirtschaft verstehen“ des Ernährungsrats Oldenburg und des ADFC Oldenburg haben wir am vergangenen Samstag, dem 29. August, den Hof Meyer in Neuenkruge mit 25 Radfahrer*innen besucht.

Wie kann unsere Landwirtschaft zukunftsfähig so gestaltet werden, dass die Landwirt*innen ein faires Einkommen haben und unter guten Bedingungen ihrer Arbeit nachgehen können, die Umwelt geschützt wird und wir Konsument*innen gesunde, frische und transparent produzierte Lebensmittel kaufen können? Unter dieser Fragestellung hatte ADFC-Tourenleiter Ewald Schütte die Radtour thematisch gestaltet.

Auf der 30 km langen Tour gab es verschiedene Zwischenstopps: die städtebauliche Veränderung von Wechloy vom Bauerndorf zum Uni-Standort, die neue Wohnbebauung auf dem sogenannten Esch, die bäuerlichen Traditionen im Ammerland und die Verwertung von Gülle in Biogas-Anlagen waren Anlass für kurze Verschnaufpausen auf dem Weg und gute Gespräche zum Thema Landwirtschaft und Landschaftsentwicklung.

Landwirts-Ehepaar Meyer begrüßte die ca. 11 bis 70 Jahre alten Tour-Teilnehmer*innen herzlich und machte bei der Hofführung deutlich, dass ihnen Transparenz über die Erzeugung von Lebensmitteln sehr am Herzen liegt. Herr Meyer stellte die verschiedenen Hofbereiche vor und war offen für die Fragen „der Städter“ zum Thema Fütterung, Tierhaltung, Subventionen, Vermarktung etc.

Ehepaar Meyer bewirtschaftet den Hof mit 500 Schweinen, 20 Rindern, 20 Milchkühen und 200 Hühnern. Zudem werden Getreide und Kartoffeln angebaut. Die Vermarktung geschieht zum Teil über den eigenen Hofladen und regionale Gastronomie-Betriebe.

Der Rundgang führte durch die verschiedenen Ställe und Herr Meyer machte immer wieder deutlich, dass er sich von der Politik klarere, verlässlichere Vorgaben für Stallbau, Tierwohl, Verbraucherpreise und Subventionen wünsche. Er würde z.B. Investitionen für Tierwohl-Maßnahmen vornehmen, wenn gesichert wäre, dass auch die Endverbraucher-Preise entsprechend angehoben würden. Zurzeit sei die Re-Finanzierung von Investitionen nicht gesichert. Frau Meyer führte dann noch die Kartoffel-Sortiermaschine vor und es wurde ein Film von der Kartoffel-Ernte zur Ansicht gezeigt.

Am Ende des Rundgangs gab es weitere Informationen zum Stand der Landwirtschaft und alle Radfahrenden konnten sich für die Rückfahrt mit hofeigenen Belana-Kartoffeln mit Kräuterquark und Getränken stärken. Wer wollte, konnte vor Abfahrt noch Erfahrungen mit dem Melken von Kühen machen.