Permakultur erobert Oldenburg

Am 06. Und 07. Juli 2018 konnten interessierte Oldenburger*innen sich intensiv mit dem Konzept der
Permakultur dank eines Besuchs von Stuart Muir, Enkel des Permakultur-Begründers Bill Mollison,
auseinandersetzen und in einem Workshop erlernen, wie sie das Permakultur-Konzept in ihrem
eigenen Garten umsetzen können.
Als Gemeinschaftsprojekt organisierten der Ernährungsrat, das Ökumenische Zentrum (ÖZO), das
Wurzelwerk und der AStA der Universität Oldenburg mit finanzieller Unterstützung der Bingo
Umweltstiftung die zweitägige Veranstaltung, bestehend aus einem Vortrag und einem Workshop,
mit dem Australier in Oldenburg. Stuart Muir reiste insgesamt für eine Woche dank der Organisation
des Nachhaltigkeitsberaters Benjamin Brockhaus durch Deutschland, um in verschiedenen Städten
Vorträge zu halten.
Am Freitagabend hielt Stuart Muir als Auftakt einen einführenden Vortrag vor circa hundert
Besucher*innen in der Universität Oldenburg über das Konzept der Permakultur und über seine
vielfältigen Projekte, um die Ideen der Permakultur weltweit zu verbreiten. Eindrücklich berichtete
er von seinem Leben mit seinem Großvater Bill Mollison, der zusammen mit David Holmgren als
Vater der Permakultur gilt und 1981 dafür den alternativen Nobelpreis gewann.
Permakultur ist ein Konzept, das auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden nachhaltigen und
naturnahen Kreisläufen zielt. Permakulturell gestaltete Lebensräume werden als Systeme aufgefasst,
in denen das Zusammenleben von Menschen, Tieren und Pflanzen so miteinander kombiniert wird,
dass die Systeme zeitlich unbegrenzt funktionieren und die Bedürfnisse aller Elemente so weit wie
möglich erfüllt werden.
Am Samstag erhielten zwanzig Teilnehmer*innen die Möglichkeit, in einem Workshop Permakultur
praktisch zu erleben. Gemeinsam bauten die Teilnehmer*innen im Gemeinschaftsgarten
Wurzelwerk ein Feuchtigkeit- selbstregulierendes Hochbeet unter Anleitung von Stuart
Muir. Außerdem lernte jeder Teilnehmende, wie man selbst Austernpilze auf Kaffeesatz anbauen
kann.
„Anschaulich konnte Stuart zeigen, wie viel wir von der Natur selber lernen können. Statt
Kiesvorgärten und mehr und mehr Flächenversiegelung brauchen wir Plätze der biologischen Vielfalt
und der sozialen Gemeinschaft“ sagt Canan Barski, Mitorganisatorin und Eine-Welt-Promotorin des
ÖZO.
Als krönender Abschluss fand am Samstagnachmittag ein Sommerfest im Wurzelwerk statt, auf dem
bei leckerem Buffet und Live-Musik von Isi Reicht die Ergebnisse des Workshops betrachtet und der
Gemeinschaftsgarten besser kennengelernt werden konnte.
Judith Busch, Mitorganisatorin und Koordinatorin des Ernährungsrats Oldenburg: „Das große
Interesse seitens der Oldenburger Bürger*innen an unserer Veranstaltung hat uns gezeigt, dass es
die Menschen beschäftigt, wie unsere Nahrungsmittel angebaut werden und welche
Umweltzerstörung mit den Monokulturen und dem Dünge- und dem Pestizideinsatz des industriellen
Agrarsystems einhergeht. Sie sind auf der Suche nach Alternativen, die die Bedürfnisse der Menschen
berücksichtigen und gleichzeitig die Natur schonen. Wir freuen uns, dass wir mit dieser Veranstaltung
den Bürger*innen eine solche Alternative näher bringen konnten.“